Urlaubszeit ist Lesezeit und das Feuilleton oder das, was davon übrig ist, schwelgt in Sommerlektüren. Für die Empfehlungen zur Sommerlektüre in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat Tobias Rüther »Mark Twain am Neckar« von Thomas Fuchs ausgewählt. Das hat uns nicht nur sehr gefreut, sondern auch gleich noch dazu geführt, dass Michael Weißenborn in der Stuttgarter Zeitung den spöttelnden Autoren (Twain und Fuchs) einen ganzen Artikel gewidmet hat. Heidelberg sei »die letzte Möglichkeit des Schönen«, zitiert er Twain, »in Baden-Baden sei es besser, wenn man vorher das Zeitliche segne. Ein Ort des Schwindels und Scheins voller Aufgeblasenheit. Deutsche und russische Adelige würden zuvorkommend behandelt, Amerikaner wie der letzte Dreck«. Wie gut, dass der große amerikanisch-britische Autor Henry James das wohl nie gelesen hat, sonst wäre es vielleicht nie zu dem wunderbaren Roman »Vertrauen« gekommen, der im Herbst, neu übersetzt von Hans-Christian Oeser und Alexandra Titze-Grabec, bei uns erscheinen wird und der unter anderem auch in Baden-Baden spielt. Heute schon eine Empfehlung zur Herbstlektüre. Bis dahin bleibt uns nur ein weiteres Twainzitat: »Deutschland im Sommer ist die Perfektion des Schönen«. Denken Sie daran, wenn es mal wieder tagelang regnet und Sie sich mit Ihrer Sommerlektüre gemütlich machen. Ihr Matthias Grüb
PS: Meine Sommerlektüre ist eines meiner Lieblingsbücher: "Bonjour tristesse" von Françoise Sagan in der Übersetzung von Rainer Moritz. Letzterer im Übrigen auch einer unserer Herbstautoren.