sagt Ihnen eigentlich der Name Anna Haag etwas? Zugegeben, als mich unsere Autorin Dr. Gabriele Katz im vergangenen Jahr darauf ansprach, musste ich auch die eine oder andere Geschichtslücke bekennen. Anna Haag, die 1982 im Alter von 93 Jahren in Stuttgart verstarb, war eine südwestdeutsche Politikerin und Autorin, die sich neben ihrem Engagement für Frieden und Freiheit insbesondere durch ihre Tagebücher aus den Jahren 1940-1945 einen Namen machte. Haag, die bereits in der Weimarer Republik in die SPD eingetreten war und die während des NS-Regimes Publikationsverbot erhielt, versteckte die Tagebücher zunächst im Keller und vergrub sie später im Garten. Wiederausgegraben, wenn auch nur im metaphorischen Sinn, hat diese der englische Literaturwissenschaftler Edward Timms und zunächst auf Englisch, später auch auf Deutsch veröffentlicht. Gabriele Katz hat sich des Themas auf der ihr eigenen stillen und poetischen Weise genähert. Ein Buch über eine mutige Frau in einer dunklen Zeit. Zuletzt habe ich mich vor mehr als 30 Jahren so intensiv mit Krieg auseinandergesetzt, als es um die Frage Wehrdienst oder nicht ging. Aber die Zeiten ändern sich, der Konflikt in der Ukraine hat den Krieg wieder näher rücken lassen und auch die Fragen meiner Kinder hierzu zwingen mich, mich wieder mit dem Thema zu beschäftigen. Mich hat das Buch nachdenklich gemacht, aber auch mit Hoffnung erfüllt. Lassen Sie mich gerne wissen, wie es Ihnen dabei ging. Ihr Matthias Grüb