kennen Sie das Zitat »Man sieht nur, was man weiß«? Es stammt aus einem Brief, den Johann Wolfgang von Goethe im April 1819 an Friedrich von Müller schrieb und lautet eigentlich »Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht«. Wie recht Goethe einmal mehr hat, ist mir bei der Lektüre von Daniela Engists Mein Basel aufgegangen. Obwohl Basel von Freiburg aus gerade einmal eine Stunde entfernt liegt und ich gelegentlich dort bin, so weiß ich heute, dass ich Basel eigentlich gar nicht kannte. Aber vielleicht sollte man, wenn man von Basel spricht, nicht Goethe, sondern Max Frisch zitieren: »In Basel ist alles anders«. Und diese Weisheit ist etwas, dessen ich mir sicher bin. Wenn Sie Basel zu kennen meinen, schauen Sie doch einmal in Daniela Engists Buch, ich bin sicher, Sie entdecken Neues und wenn Sie Basel nicht kennen, dann sollten Sie erst recht einmal hineinschauen. Wie schreibt die Autorin doch so treffend: »Wer einen Blick riskiert, bleibt nicht gleichgültig«. Ihr Matthias Grüb
PS: In meinem letzten Newsletter habe ich Ihnen von Marion Voigts Verheißung und Dekadenz berichtet und »eine faszinierende Zeit- und Weltreise« genannt. Elke Heidenreich geht im SPIEGEL nun noch weiter: »Und gerade jetzt, in dieser Zeit, wo wir uns mit Russland so schwertun, zeigt uns dieses Buch, was wir alles verloren haben: Zeit, Schönheit, Kultur, Ruhe und auch das Flanieren«. PPS: Es ist vermutlich eine Binsenweisheit, dass gut Filme gute Bücher als Vorlage benötigen. Dass Studio Hamburg sich jetzt die Rechte an Edward Krugers ersten beiden Stoltz-Romanen gesichert hat, hat mich dann aber doch überrascht. Vielleicht sehen wir Richard Stoltz und seinen Freund Aristide bald über den Leinwand wandern. Spannend!