über Goethe und seine Frauen ist viel geschrieben worden und tatsächlich gibt es zu diesem Thema ja auch allerhand zu erzählen. Käthchen, Friederike, Charlotte, zwei Annas, noch eine Charlotte und natürlich Christiane - es fällt nicht leicht, den Überblick zu wahren. Zunächst ist er der Verlassene, dann der Verlassende, gerne in Kombination mit einer Flucht nach vorne. Die einen sind verlobt oder verheiratet, mit der anderen lebt er achtzehn Jahre in »wilder Ehe«, hat fünf Kinder und heiratet sie dann letztlich doch noch. »Die Frauen sind auf ihn geflogen wie Motten in ein Kerzenlicht«, so der Germanist Werner Haubrich, der ein Bild aus Thomas Manns »Lotte in Weimar« aufgreift.
Vielleicht ist es an der Zeit, den Spieß einmal umzudrehen und zu fragen, wie eigentlich das Goethebild »seiner« Frauen aussah. Ulrich Land geht dieser Frage in seinem amüsanten Roman »Die Leiden der jungen Weiber« auf den Grund. Was, wenn Goethe gar nie existiert hat, sondern ein Phantasiegebilde von Christiane Vulpius, Charlotte von Stein und anderer war? Und wie wird man die Geister, die man rief, wieder los? Lesen Sie selbst. Ihr Matthias Grüb
PS: Wenn Ihr Wissendurst über Goethe und die Frauen immer noch nicht gestillt ist, empfehle ich Ihnen »Goethe und die Frauen. Inszenierungen der Liebe« von Sophia Mott, das diesen August bei ebersbach & simon erscheint. »Sind nicht alle Frauen Spiegelungen eines Traumbildes?« fragt das Buch. Ulrich Land würde vermutlich antworten: »Das Traumbild ist doch Goethe selbst«. PPS: Über Ihre Fragen, Freundlichkeiten und Fiesheiten freuen wir uns wie immer unter info@8gradverlag.de.