vergangene Woche bin ich im Spiegel über eine Kolumne von Samira El Ouassil gestolpert. »Immer mehr Menschen fühlen sich einsam« heißt es dort und weiter »Einsamkeit ist dementsprechend eine Form von Hunger – und den Zahlen nach erleben wir gerade eine soziale Hungersnot«. Daten des statistischen Bundesamtes scheinen diese Aussage zu bestätigen. »Obwohl chronische Einsamkeit zu schweren körperlichen und mentalen Beeinträchtigungen führen kann, fehlt es bislang an wirkungsvollen Mitteln, um die Einsamkeit der Betroffenen signifikant zu verringern«, lese ich dort, vielleicht ein wenig technisch ausgedrückt. Dabei ist Einsamkeit kein neues Phänomen. In ihrer eindringlichen Erzählung Die Frau mit den 3 Händen schildert Felicitas Andresen eine Kindheit im Stuttgart der Nachkriegszeit, in der sich die junge Protagonistin trotz Einsamkeit, Armut und Hunger zu behaupten weiß. Als »authentisch« beschreibt Ingrid Hellriegel den Roman und als »optimistisch«. Besser kann ich es nicht zusammenfassen, »hoffnungsvoll« trotz der allgegenwärtigen Einsamkeit. Hoffnung macht auch die Barmer Krankenkasse. Auf ihrer Internetseite findet sich unter zehn Tipps, die helfen können, Einsamkeit zu überwinden, ein Link zum »Song Gold - der Song der stark macht«. Das Lied wurde auf Basis einer wissenschaftlichen Formel entwickelt, um Stärke und gute Laune zu vermitteln. Hören Sie doch mal rein. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit mit Familie, Freunden, Gleichgesinnten sowie mit stärkender und launiger Musik. Ihr Matthias Grüb
PS: Eines meiner Lieblingslieder vertreibt mir zuverlässig und ohne wissenschaftliche Formel die Einsamkeit. Darin heißt es »denn nur zusammen ist man nicht allein, komm lass 'n bisschen noch zusammen bleiben«. Erkennen Sie das Lied wieder? PPS: Falls nicht, schauen Sie doch mal hier.