Lotte Paepcke
Als Jüdin in Nachkriegsdeutschland
Lotte Paepcke (1910–2000) wuchs in Freiburg in einer liberalen jüdischen Familie auf. Der Vater war Stadtrat, sie selbst studierte Jura – bis zur Zäsur 1933. Was mit der Naziherrschaft über die Familie hereinbrach, beschrieb sie in später preisgekrönten Büchern. Kaum bekannt ist, dass sie die frühen Wirtschaftswunderjahre mit klugen, pointierten Texten für Rundfunk und Zeitschriften begleitete. In anschaulichen Studien zu Rollenmustern, zu Geschäftigkeit und materieller Fixiertheit sowie nicht zuletzt zum Umgang mit Überlebenden des Holocaust rang sie um einen geistigen und politischen Neuanfang der jungen Republik. Ihr Einsatz für Emanzipation und Demokratie steht im Fokus des Buchs. »Die Frau ist […] dazu aufgerufen zu denken, wie der Mann.« Lotte Paepcke
Biografische Skizze
Gebunden mit Lesebändchen
ca. 160 Seiten mit Fotos
11,5 × 18,5 cm
Ladenpreis: 24 €
ISBN: 978-3-910228-17-7
Erscheinungstermin: 22.09.2023
Die Lesung sowie das Literaturgespräch vom 24.10.23 im SWR Freiburg zwischen Gisela Hack-Molitor (Autorin), Julia Wolrab (wissenschaftliche Leiterin des Freiburger NS-Dokumentationszentrums) und Christoph Ebner (SWR-Studioleiter) können Sie hier nachhören.
Bekannt ist die Schriftstellerin Lotte Paepcke (1910 Freiburg - 2000 Karlsruhe) insbesondere durch ihre Prosatexte, die vom gewalttätigen Einbruch der NS-Diktatur in ihre liberale jüdische Familie in Freiburg handeln. Nun hat die Autorin Gisela Hack-Molitor eine biographische Skizze verfasst, die auch Paepckes demokratisches Engagement nach dem Krieg thematisiert (Cornelia Frenkel, Kulturjoker Freiburg).
Es ist ein großes Glück, dass Hack-Molitor mit einem schmalen Buch wieder an diese außergewöhnliche Frau erinnert, die 2000 in Karlsruhe starb (Georg Patzer, Badische Neueste Nachrichten).
Ein sehr gutes Buch, elegant geschrieben, sachlich und präzise, ein Buch, dem viele Leser zu wünschen sind (Martin Doerry, früherer stellvertretender Chefredakteur Der Spiegel).
Eine längst überfällige Biographie der späteren Schriftstellerin, Lyrikerin und vielseitigen Journalistin (Mechthild Blum, Badische Zeitung).
Am beeindruckendsten war für mich, Paepckes Schicksal in ihrer Innensicht und das ihrer Familie zu erleben. So wird der Untertitel [Es wurde nicht wieder gut] voll verständlich – und man kann wohl niemals mehr den billigen Satz »Alles ist/wird gut« sagen (Gerhard Maier, Heidelberger Predigtforum).
Eine neue Biografie aus dem Freiburger 8 grad verlag über die Jüdin Lotte Paepcke beleuchtet nicht nur, wie sie den Holocaust überlebte, sondern auch wie schwer es war, im Land der Täter weiterzuleben, in dem der Antisemitismus nie aufhörte. »Es wurde nicht wieder gut« ist ein eindringliches Buch mit bedrückender Aktualität (Christine Weis, netzwerk südbaden).