Mit viel Liebe zeichnet Cäcilie Kowald differenzierte Figuren, einfühlsam beschreibt sie ganz verschiedene Lebenswelten und ‑wirklichkeiten. So unterschiedlich die Figuren sind, so nachvollziehbar sind sie geschildert, man lebt mit. Was sie durchleben und empfinden ist einerseits zeitlos menschlich, andererseits entsteht aus dem Buch auch ein farbiges und facettenreiches Bild der Bundesrepublik zu Anfang der 1980er Jahre. Ihrem Text stellt Cäcilie Kowald kurze zeitgenössische Quellentexte an die Seite, etwa Auszüge aus Bundestagsreden oder Zeitschriftenartikeln. Damit schafft sie einen düsteren Kontrast zwischen dem lebendigen Wunsch der Menschen nach Frieden und den daneben zynisch anmutenden politischen Erwägungen der Zeit. Und angesichts des Ukrainekriegs und neuer nuklearer Drohungen scheint manches bedrückend aktuell (Katja Heimann-Kiefer, kiefheim.de).