1984, George Orwells große Dystopie, gehört für mich zu den wichtigsten Romanen des 20. Jahrhunderts. Es muss ungefähr im Jahr 1984 gewesen sein, als ich das erste Mal mit Winston Smith und den perfiden Methoden eines totalitären Überwachungsstaates konfrontiert war. Ich habe den Roman seither viele Male in der Hand gehalten und war jedes Mal erstaunt, wie aktuell sich viele Details lesen. Begriffe wie »Alternative Fakten« und »Fake News« könnten für mich direkt dem orwellschen »Neusprech« und »Doppeldenk« entlehnt sein. Es ist wohl unbestreitbar, dass der Roman unter dem Einfluss von Nazismus und Stalinismus entstanden ist, eine erste Idee stammt bereits aus den 1930er-Jahren. Was ich jedoch erst bei der Lektüre von Geoff RodoredasGeorge Orwell in Stuttgart gelernt habe, ist, dass Orwell direkt nach seiner Rückkehr als Kriegsberichterstatter in Deutschland das Buch zu Papier brachte. Was hat er in Stuttgart, Nürnberg oder Köln gesehen und erlebt, das den Knoten gelöst hat? Geoff Rodoreda geht eben dieser Frage nach. Ob er eine befriedigende Antwort findet? Lesen Sie selbst. Ich wünsche Ihnen eine »doppelplusgute« Lektüre. Ihr Matthias Grüb
PS: Wenn Sie mehr über den Begriff »Alternative Fakten« lernen wollen, empfehle ich Ihnen den sehr lesenswerten Wikipediaeintrag hierzu.