an wen denken Sie, wenn Ihnen eine Person als »lange schlottrige lemurenhaft-eingeknickte Gestalt mit einem ausnehmend hässlichen Gesicht« beschrieben wird? Diese wenig schmeichelhafte Charakterisierung stammt keineswegs von mir, sondern von dem Dramatiker Friedrich Hebbel, dem »Agnes-Bernauer-Hebbel«, nicht dem »Rheinischen-Hausfreund-Hebel«. Falls Sie noch nicht wissen, um wen es geht, helfen Ihnen vielleicht die Beschreibungen seiner Schriftstellerkollegen Heinrich Heine und Charles Dickens, die den Besucher aus Dänemark als seltsamen Zeitgenossen, süchtig nach Anerkennung und maßlos in seinen Ansprüchen bezeichneten. Die Rede ist von Hans Christian Andersen, dem wohl bekanntesten Dichter und Schriftsteller Dänemarks, der zeitlebens auch ein begeisterter Reisender war. Den Wegen des großen Autors in Süddeutschland folgt Nina Blazon in ihrer biografischen Skizze über Hans Christian Andersen. Ein Rezensent schrieb: »Man spürt die Begeisterung Andersens für das Reisen an sich, für die Sehenswürdigkeiten und für einige der Menschen, denen er begegnete. Und man spürt die Begeisterung Nina Blazons für Andersen. Und diese Begeisterung ist ansteckend«. Ich für meinen Teil, habe mich schon anstecken lassen. Ich wünsche Ihnen eine unschlottrige Lektüre. Ihr Matthias Grüb