Als Sohn einer Bad Cannstatterin ist mein Blick auf Gesamt-Stuttgart vielleicht manchmal ein wenig getrübt. Das »Bad« wurde bei uns zu Hause mit besonderer Betonung und langem »A« ausgesprochen, das »Doppel-T« in Stuttgart dagegen fast ein wenig verächtlich. Aus der Sicht meiner Mutter war mit dem Haus ihrer Eltern und Großeltern, Wilhelma und Wasen die Stadt komplett. Der Rest bestand für sie aus einer unendlichen Baustelle. Vielleicht habe ich auch meiner Mutter zuliebe so schnell eingeschlagen, als Nina Blazon und Dora Várkonyi mit einer Buchidee über Stuttgarts verborgene Geschichten zu uns kamen. Eine literarische und künstlerische Wanderung durch Stuttgart, eine Sammlung lebendiger und oft weniger bekannter Seiten unserer Landeshauptstadt. Wenn Sie Interesse an Stadtgeschichte, Legenden oder versteckten Orten haben, ist dieses Buch meines Erachtens eine gelungene Wahl. Meiner Mutter habe ich das Buch kürzlich zum Geburtstag geschenkt, bislang hat sie sich nicht geäußert. Ich denke, das kann man als gutes Zeichen deuten. Ihnen wünsche ich eine entdeckungsreiche Lektüre. Ihr Matthias Grüb